Eine Brücke … „Eine Zeit, ein Ort, oder eine Möglichkeit etwas zu verbinden oder zu überqueren.“ Brücken … Sie können uns zu neuen Erfahrungen leiten und wir wachsen an ihnen, oder sie können uns wegführen, von der Dunkelheit in unserem Leben. Wir treffen auf Brücken jeden Tag unseres Lebens. Als Teilnehmer in diesem Wettkampf, mit der Bezeichnung „Mensch sein“, ist die Idee einer Brücke Teil dessen, was uns definiert. Brücken sind Teil unserer Existenz. Was wir mit Ihnen machen, liegt an uns.
Brücken begegnen mir an jedem Tag in meinem Leben. Viele sind Geschenke, die mir gegeben werden. Ich denke gerne, einige von ihnen auch für andere gebaut zu haben. Über einige Brücken bin ich gegangen, über andere nicht und leider habe ich auch einige Brücken niedergebrannt. Ich glaube, die Gesamtheit dieser Erfahrungen lässt jeden von uns der werden, der wir sind. Die Verbundenheit mit der Menschheit, lässt sich zum Teil durch unsere Erfahrungen mit diesen Brücken beschreiben, so wie wir mit ihnen umgegangen sind.

Wir behaupten, wir glauben an Gerechtigkeit, Gerechtigkeit wird jedoch oft R-A-C-H-E buchstabiert. Und das ist traurig.
Michael Spaccarotella
Die Arbeit mit inhaftierten Männern und Frauen war eine Erfahrung der Demut. Während ich glaube, dass ich einigen geholfen habe und vielen hilfreiche Ratschläge geben konnte, war jedoch ich selbst der größte Empfänger von Einsicht und Verständnis. Diese Männer und Frauen haben mir mehr gegeben, als ich ihnen hätte je geben können.
Die von der Gesellschaft Vergessenen
Sie sind oft die von der Gesellschaft Vergessenen und Verschmähten. In meiner Laufbahn habe ich sehr früh gelernt, dass mich oft nur die eine falsche Entscheidung von ihnen unterscheidet. Ich bin sie, und sie sind ich. Leider teilt die Gesellschaft diese Perspektive nicht. Wir behaupten, wir glauben an Gerechtigkeit, Gerechtigkeit wird jedoch oft R-A-C-H-E buchstabiert. Und das ist traurig.

Für viele ist die Definition von Gerechtigkeit nur das, was sie in der Zeitung lesen oder in den Lokalnachrichten sehen. Leider ist das weit von der Wahrheit entfernt, und manchmal sogar von der Realität. Die heutigen Nachrichten leben von Schlagzeilen und Sensationen und haben nur wenig mit Fakten zu tun. Das erleben wir leider tagtäglich. Wenn ein Verbrechen begangen wurde und wir die Angeklagten sehen, haben wir bereits unser Urteil gefällt. Sie sind schuldig und müssen für das bezahlen, was sie getan haben. Es beginnt dort, es endet dort.
Der Kern meiner Arbeit besteht darin, eine Verbindung herzustellen. Vielleicht bin ich eine Art „Brückenbauer“.
Michael Spaccarotella
Ich habe gelernt, dass die meisten begangenen Verbrechen auf einer Kette von Ereignissen beruhen, wenn man so will, eine Geschichte, die am Ende zu dem Verbrechen geführt hat. Wenn wir aber als Gesellschaft kurz innehalten, um ein wenig von dieser Geschichte eines Menschen zu erfahren, kann das unsere Perspektive auf die Geschehnisse gerade so weit verändern, das wir erkennen, das er oder sie gar nicht so anders ist als wir selbst. Die Tatsache, dass wir es nicht tun, trägt jedoch dazu bei, dass diese Menschen für den Rest ihres Lebens sprichwörtlich mit dem „scharlachroten Buchstaben“ gebrandmarkt sind.
Ich habe mitfühlend Dutzende dieser Geschichten gehört. Beinahe jede von ihnen herzzerreißend, und sie erinnern mich immer wieder nicht nur an mein eigenes Glück, sondern auch daran wie viel wir alle gemeinsam haben und wie eng verbunden wir in Wirklichkeit miteinander sind. Der Kern meiner Arbeit besteht darin, eine Verbindung herzustellen. Vielleicht bin ich eine Art „Brückenbauer“. Für einige war ich die erste Person in ihrem Leben, die sich um sie „sorgte“ und ihnen vielleicht einen Grund und das Ziel gab, etwas Besseres für sich selbst anzustreben, und außerdem bereit war, ein Begleiter zu sein, wenn sie selbst diese Brücke überqueren. Was sollte daran falsch sein?
Michael Spaccarotella ist seit 15 Jahren Berater in einem Gefängnis. Vor dem Abschluss seiner Master-Arbeit, hatte er eine erfolgreiche 25-jährige Karriere in der Geschäftswelt. Darüber hinaus verbrachte Michael 6 Jahre in einem katholischen Priesterseminar zum Studium von Spiritualität und Gebet. Sein ganzes Leben lang war er schon Songwriter und spielt Guitare. Er ist dabei, sein erstes Solo-Album zu veröffentlichen. Michael ist auch der Co-Produzent von, “ Walking Through Purgatory, An Ex-Offenders Struggle With Reentry „, einer Kurz-Dokumentation, die auf die Verbindungen zwischen psychischer Gesundheit, Sucht, kriminellem Verhalten und das Justizsystem blickt.