Filmklassiker: Dante’s Inferno

Sieh Dir den ersten Film aus Italien, die 1911 entstandene Version von Dante’s „Inferno“.

Hättest Du es gewusst? 2021 ist das Dante-Jahr. Am 14. September 1321 starb Dante Alighieri im italienischen Ravenna. Eigentlich also ein Jahr, in dem Italien richtig feiern sollte. Doch coronabedingt halten sich auch diese Feierlichkeiten arg in Grenzen. Würde nicht passend zum Jubiläum der uralte Streit zwischen Ravenna, dem Sterbeort des Dichters, und Florenz, seiner Geburtsstadt, hochkochen, es gebe nicht einmal ein bisschen italienische Leidenschaft. Trotz allem ist 2021 natürlich ein gutes Jahr einmal zu Dante’s Göttlicher Komödie zu greifen, um den Dichter auf seiner Reise durch das Inferno zu begleiten. Und darüber hinaus. Denn mancher wird vielleicht überrascht feststellen, dass die göttliche Komödie mehr umfasst, als lediglich die Hölle. Denn während in der Allgemeinkultur hauptsächlich die Hölle, oder eben das Inferno, Eingang gefunden hat, reist Dante darüber hinaus. Sein Werk ist stattdessen in drei Teile geteilt, neben der Hölle reist Dante an der Seite Vergils auch durch das Fegefeuer und lässt sich anschließend von Beatrice auch durch den Himmel führen.

Diese Konzentration auf das Inferno ist nicht neu, schon 1911 zeichneten es die italienischen Filmemacher  Francesco Bertolini, Adolfo Padovan und Giuseppe de Liguoro in ihrem Film L’inferno nach. Diese kleine Perle der Filmgeschichte hat es inzwischen auch auf Youtube geschafft, wo man sich den Film dank längst abgelaufener Copyrights legal ansehen kann:

Ganz ohne Beatrice kommt übrigens auch diese Version nicht aus. Der Film zeigt zu Anfang eine Szene, in der sie den römischen Dichter Vergil beauftragt Dante als Führer zur Seite zu stehen. Im Buch kennt man diese Szene, da Dante als Ich-Erzähler auftritt, nur aus den wiedergegebenen Bericht Vergils.