Sollte man Instantkaffee trinken?

Instantkaffee aus dem Supermarkt ist für echte Kaffeefreunde ein Alptraum, doch Star-Barista James Hoffmann wagt einen Test.

Obwohl Kaffeevollautomaten in Deutschland immer beliebter werden, wir sind noch immer der Mehrheit nach ein Land des Filterkaffees. Doch auch Instantkaffee hat seine Marktanteile. Ich persönlich bin ja ein Freund der Bialetti oder auch der French Press, Instantkaffee ist für mich etwas, was ich vielleicht ins Campinggepäck stecke. Aber das ist, wie der große Mustache aus Irma La Duce sagen würde, eine andere Geschichte. (D.h., es gibt da einen italienischen Instantkaffee mit Ingwer, aber das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.)

Doch für viele ist Instantkaffee einfach eine leichte und schnelle Methode sich einen Kaffee zubereiten. Wirklich durchgesetzt hat sich diese Art allerdings meines Wissens nach nur auf den Philippinen. Obwohl von dort inzwischen wieder ein hervorragender Kaffee kommt, trinken die Menschen dort tatsächlich mehrheitlich Instantkaffee – warum auch immer.

Barista und Kaffeeröster James Hoffmann testet (mit wenig Begeisterung) Instantkaffees.

Echte Kaffeeliebhaber aber, da stimme ich völlig zu, machen um Instantkaffee einen großen Bogen. Und mit was, mit Recht.

Aber ein Kaffeekenner, der international renommierte Barista James Hoffmann, wagt sich dennoch einmal vor auf das Schlachtfeld Instantkaffee. Insgesamt 38 britische Instantkaffees hat der Britte einem Cupping, einer Blindverkostung, unterzogen. Oft mit wenig Begeisterung, aber immerhin konnte er einen Gewinner küren.

Zuvor gibt er freilich auch preis, warum er nicht nur des Geschmacks wegen bisher davor zurückgeschreckt ist. Instantkaffee ist nicht nur geschmacklich bedenklich, auch ethisch kann man große Einwände gegen ihn erheben. Einer der Vorteile des Instantkaffees ist für viele Konsumenten auch der Preis, der auf eine Tasse gerechnet tatsächlich oft der günstigste ist. Doch das hat natürlich einen ganz anderen ethischen Preis, den in der Regel nicht die Kaffeeindustrie zahlt, sondern der Kaffeebauer vor Ort. Die sind, von Direct Trade und Fair Trade, mal abgesehen, ohnehin das schwächste Glied in der Lieferkette, bei Instantkaffee aber noch einmal um vieles mehr.

Aber jetzt ist es Zeit sich mit James Hoffmann erst einmal selbst ein Bild zu machen:

Interessant übrigens, und das gilt so auch für den deutschen Markt, Instantkaffee ist eben nicht nur Nescafé. Also jene Marke, die fast schon synonym dafür steht. Mit Lavazza oder Illy sind auch Marken vertreten, die sonst gerne für sich in Anspruch nehmen hochwertigen Kaffee zu verkaufen. Und auch ein oder zwei Produkte sind darin vertreten, die zumindest den Anschein von hochwertigem individuell gerösteten Kaffee erwecken wollen.