Die Spice Girls waren Ikonen der 1990er, die Musikkarriere der Andrew Sisters überdauerte einige Jahrzehnte. Und heute kommen beide zusammen.
Wer die Boygroups der 1990er mit den Beatles auf eine Ebene stellt, wird wahrscheinlich etwas zwischen komischen Blicken und völligem Entsetzen ernten. Eines jedoch hatten die Beatles mit den Backstreet Boys und anderen doch gemeinsam: kreischende junge, zu 99,99% weibliche Fans, die wahlweise beim Anblick ihrer Lieblinge in hysterische Entzückung verfielen – oder ohnmächtig wurden.
In die Musikgeschichte dieses Jahrzehnts gingen aber nicht nur die Boygroups ein, schnell schuf die Musikindustrie das genaue Gegenstück, Girlgroups. Und die größte Girlgroup von allen waren die Spice Girls. Für die einen sind die Spice Girls heute noch der Prototyp einer von Musikmanagern zusammengestellten Band, bei der es nur mehr oder weniger um Gesangstalent geht, als um das Abdecken bestimmter Typen, die für das Marketing notwendig sind. Für die anderen sind die Spice Girls die größte Girl Group aller Zeiten.
Erfunden haben sie das Genre allerdings dann doch nicht, denn die letzten rund 100 Jahre haben schon die ein oder andere Musikband gesehen, die sich ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern zusammensetzte. Eine davon waren die Andrew Sisters, drei Schwestern die zwischen 1932 und 1966 aktiv waren und Hits wie „Rum and Coca Cola“ oder „Boogie Woogie Bulge Boy“ hatten. Eigentlich hätten sie ja die „Andreos Sisters“ heißen müssen, der griechische Familienname wurde allerdings seinerzeit lieber ins Amerikanische übersetzt. Ihre Musik war eine Mischung aus Jazz und Swing, ging vor allem in den letzten Jahren in Pop über. Ein paar Jahre zuvor waren die Schwestern allerdings schon als „America’s Wartime Sweethearts“ in die Geschichte eingegangen. Am Ende sollten sie es auf 700 Veröffentlichungen gebracht haben, andere sprechen gar von 1.800.
Die Gruppe löste sich 1966 auf, als die älteste Schwester LaVerne Sofie an Krebs erkrankte und ein Jahr später verstarb. Patty, die jüngste der Drei, verstarb 2013 in Minisota.
Was diese beiden Girlgroups gemein haben? Nun, in einem Musikvideo des Postmodern Jukbox Projects kommen sie sozusagen zusammen, im Stil der Andrew Sisters haben die Sängerinnen Olivia Harris, Sara Niemietz und Therese Curatolo den bekanntesten Spcie Girls-Song „Wannabe“ im Stil der Andrew Sisters neu aufgenommen. Und was dabei herausgekommen ist, rockt gerade Youtube:
Thomas Matterne schreibt Geschichten seit er schreiben kann. Sein erster beruflicher Weg führte ihn jedoch in die Online-Redaktion eines Fernsehsenders. Während er jetzt eher im Bereich PR und Marketing unterwegs ist, ist er aber ebenso ein leidenschaftlicher Blogger.